Konzeption

 1.Präambel

Gib den Kindern Wurzeln, solange sie noch klein sind.

Werden sie größer, so gib ihnen Flügel (chinesisches Sprichwort)

 

 2.Wer sind wir? Unsere Entstehungsgeschichte

 

Die Kindertagesstätte Luftballon existiert seit 1971 in Bad Oldesloe. Angefangen hat alles mit einer Elterngruppe auf dem Spielplatz. Der Wunsch, sein Kind nicht in die großen Gruppen der – damals noch sehr reglementierten – Regelkindergärten zu geben, hat zu der Gründung einer Elterninitiative geführt.

Nach mehreren provisorischen Unterkünften erhielt unsere Einrichtung durch das Engagement der Eltern 1982 ein eigenes Haus in der Lübecker Straße 47 c, dessen Grundstück der Stadt gehörte.

Viele Jahre gab es sechs Gruppen, die jeweils an 3 Tagen 3 Stunden und später 4 Stunden betreut wurden (kindergartenähnliche Einrichtung). Der Wunsch nach erweiterten Öffnungszeiten brachte vielfältige Veränderungen, (siehe „Gruppenstruktur“). Seit Sommer 2001 sind wir „Kindergarten“ mit 5-Tages-Betreuung; mittlerweile vom ersten Kindergartenjahr an.

Als 2010 aus baulicher Sicht die alte „Musterungsbaracke“ nicht mehr kindergarten-geeignet  war, beschlossen Stadtverwaltung und Politik, einen Gebäudeteil der Klaus-Groth-Schule für uns zu sanieren, in den der Kindergarten im August 2012 einzog. Seitdem betreuen wir zusätzlich 15 Krippenkinder (1 – 3 Jahre).

Die Kindertagesstätte Luftballon ist ein Elternverein und lebt ganz entscheidend von dem, was die Eltern an Engagement und Eigeninitiative mitbringen.

 

 3.Rahmenbedingungen

 

 3.1.       Trägerschaft

Die Kindertagesstätte Luftballon e.V. ist ein Elternverein seit 1971 und wird nach dem derzeit gültigen Kita-Gesetz und Kita-Verordnung (Landesrecht Schleswig-Holstein) betrieben.

 

Die Organe des Vereins sind:

 

  • Vorstand (bestehend aus 3 Eltern)
  • Kaufmännische Leitung
  • Mitgliederversammlung
  • Beirat
  • Päd. Leitung und päd. Team

 

Vorstandssitzungen finden monatlich statt, Mitgliederversammlungen mindestens 2x jährlich und Beiratssitzungen mindestens 1x jährlich. Darüber hinaus gibt es mindestens 2x jährlich Gruppenelternabende.

Aus der Tatsache, dass die Eltern Träger der Kindertagesstätte sind, ergeben sich Verantwortlichkeiten, die aus der Geschäftsordnung ersichtlich sind.

  • Siehe Geschäftsordnung

 

 

 3.2.       Öffnungs- und Schließungszeiten

 

Unsere Öffnungszeiten sind:

Montag – Freitag   7.00 Uhr bis 15.00 Uhr

 

Schließzeiten:

1 Woche in den Weihnachtsferien

1 Woche in den Osterferien

3 Wochen in den Sommerferien

2 Tage zur Qualitätsentwicklung nach Absprache

 

 

 

 3.3.       Lage der Kindertagesstätte

 

Das Kindertagesstätten-Gebäude ist ein grundsanierter Gebäudeteil der Klaus-Groth-Schule, gelegen in einem eingewachsenen Wohngebiet. Die Nähe zur Schule ermöglicht eine intensive Schulvorbereitung und eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrern.

 

Die Räume sind großzügig, hell und freundlich, es gibt große Gruppenräume, einen großen Bewegungsraum, einen Kreativraum und einen freundlichen Essensraum mit angebundener Küche. (Auf die sprachanregende Raumgestaltung wird im Anhang 3 eingegangen.)

 

Gleichzeitig liegt das Gebäude zentral, so dass spontane Ausflüge zu unterschiedlichen Institutionen sowie ins Grüne möglich sind.

 

Das Außengelände direkt an der Kindertagesstätte steht den Krippenkindern zur Verfügung. Auf der Grünfläche hinter der Turnhalle der Schule ist ein im Beteiligungsverfahren mit Familien und Kindern neu angelegter Spielplatz für den Elementarbereich entstanden. (Auf die sprachanregende Gestaltung der Außengelände wird in Anhang 3 eingegangen)

 

 

 

 3.4.       Personal

 

 

Folgendes pädagogisches Personal ist in unserer Kita angestellt:

 

ErzieherIn  mit Leitungsfunktion

ErzieherInnen mit Zusatzqualifikation zur Heilpädagogin, Naturpädagogin, Fachkraft für Frühkindpädagogik,

Sozialpädagogische Assistentinnen

„Springerkraft“

 

Weitere Mitarbeiter sind:

 

  • eine kaufmännische Leitung
  • Reinigungskräfte
  • externe Fachkräfte

 

 

 

 

 3.5.       Gruppenstruktur

 

Die Kindertagesstätte umfasst drei Gruppen mit insgesamt 45 Kinder, davon sind max. 15 Kinder unter 3 Jahre.

 

Regelgruppe: 20 Kinder      3 – 6 Jahre

Familiengruppe: 15  Kinder   2 – 6 Jahre

Krippengruppe: 10 Kinder     1 – 3 Jahre

 

Jede Gruppe arbeitet gruppenbezogen. Die Kinder haben in der Freispielzeit die Möglichkeit, Kinder in den anderen Gruppen zum Spielen zu besuchen.

 

 

 

 4.Unser Bild vom Kind

 

Nach unserer Überzeugung kommen die Kinder mit ihrer ganz eigenen Persönlichkeit und den sich daraus ergebenden Stärken, Schwächen und Wünschen zu uns. Sie haben ihr eigenes Tempo sich zu entwickeln und spüren oft selbst, was sie dazu benötigen. Wir trauen Kindern etwas zu, nehmen sie ernst und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung.

Wir versuchen, die Welt mit Kinderaugen zu sehen und erkennen, dass sie anders empfinden und denken und andere Bedürfnisse haben als wir. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.

 

Wir gehen davon aus, dass selbstständiges Handeln die Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung ist. Unsere Angebote gestalten wir derart, dass die Kinder sich ausprobieren, experimentieren und ihrem Entwicklungsstand entsprechend entfalten können.

Die ihrem Alter angemessene Beteiligung der Kinder an sie betreffenden Entscheidungen im täglichen Miteinander ist in unserer Kita ein sich ständig fort- und weiterentwickelnder pädagogischer Prozess, der im Rahmen der Kinderrechte für uns verpflichtend ist.

 

4.1. Ziele

 

Wir begleiten die Kinder in ihren alltäglichen Lebenssituationen. Dabei unterstützen wir sie in der Entwicklung der Ich-Kompetenz, Sozialkompetenz und des Wertebewusstseins.

Das bedeutet z.B.:

– Stärkung des Selbstvertrauens

– Aufbau von Toleranz

– Selbstbestimmung

– Vermittlung von Werten u. Normen

– Sicherheit und Verlässlichkeit durch Regeln u. Grenzen

– Erfahrung mit dem eigenen Körper

– Förderung d. Kreativität

– Entwicklung sprachlicher Kompetenzen

– Wahrnehmung / Formulierung eigener Bedürfnisse

– erleben und begreifen von Natur

– Sozialverhalten

– Konfliktfähigkeit/Problemlösung

– mitfühlendes Handeln

– Miteinander-Teilen

 

Besondere Ziele im Krippenbereich sind:

– erste Kontakte außerhalb des Elternhauses

– Aufbau von Vertrauen zu anderen Bindungspersonen

– Kontakt zu anderen Kindern und Aufbau von Freundschaften

– ganzheitliche Wahrnehmung mit allen Sinnen

– Selbständigkeit

– eine gute Eingewöhnung in enger Kooperation mit den Eltern

 

 

4.2. Kinder lieben Rituale und Traditionen – wir auch

 

Wiederkehrende Tagesabläufe und Feste sind gelebte Traditionen. Sie strukturieren den Tag und den jahreszeitlichen Ablauf.

 

Neben den großen Festen im Jahreskreis wie Geburtstag der Kinder, Weihnachten, Ostern und Fasching haben auch die KITA-eigenen Aktivitäten (z.B. Sommerfest, Laternenfest, Basare, Morgenkreis, Schlaffest, gemeinsames Essen, … ) einen hohen Stellenwert. Bei diesen vielseitigen Aktivitäten ergeben sich immer wieder unzählige Sprachanlässe (siehe Anhang 3)

 

 

 5. Pädagogischer Ansatz

 

Situationsorientierter Ansatz, freies Spiel, Grundsätze des freien Spiels, Spielzeit ist Lernzeit

Unsere pädagogische Arbeit richtet sich nach dem situationsorientierten Ansatz (Armin Krenz). Er stütz sich auf Annahmen der Bindungs-, Bildungs- und Hirnforschung sowie der Entwicklungspsychologie. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz von Kindern auf- und auszubauen um bei ihnen möglichst viele Ressourcen zu wecken und eine Entwicklung in allen Entwicklungsfeldern möglich zu machen. Dies bedeutet, das Selbstbewusstsein der Kinder, ihre Autonomie und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines werteorientierten Verhaltens zu aktivieren und gemeinsam mit ihnen weiterzuentwickeln. Hierfür sehen wir eine bewusste alltagsintegrierte sprachliche Bildung als Schlüssel.

Dies ist die Grundlage eines humanistischen Weltbildes und vermittelt christliche Werte wie Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Diese Werte werden praktisch in die Arbeit eingeflochten, ohne dass Kirche oder Religion eine Rolle spielt.

Die Bedürfnisse, Interessen und Erfahrungen der Kinder stehen im Mittelpunkt. Sie werden zu Themen unserer Arbeit.

Dabei ist uns wichtig:

  • Wie und was spielt das Kind?
  • Wovon erzählt es?
  • Wie und was gestaltet es?
  • Wie bewegt/ verhält es sich in der Gruppe?
  • Was berichten die Eltern von ihrem Kind?

Aus den Themen der Kinder entwickeln wir gemeinsam mit ihnen Projekte, die immer wieder genügend Freiraum für die Ideen und Bedürfnisse der Kinder bieten und möglichst viele Sprachanregungen beinhalten.

Der Tagesablauf ist nicht starr. Er ist durch Freispiel und geleitete Gruppenzeiten strukturiert und orientiert sich situationsbezogen an den Bedürfnissen der Kinder. Der Kita-Alltag wird von den Erzieher/innen pädagogisch gestaltet und auf Ziele hin begleitet.

Der situationsorientierte Ansatz erfordert von den pädagogischen Mitarbeiter/innen eine differenzierte Beobachtung der Kinder. Diese werden schriftlich festgehalten und im Team besprochen. Sie bilden auch die Grundlage für Entwicklungsgespräche.

Die drei Grundpfeiler dieser päd. Arbeit sind Flexibilität, Planung sowie Reflexion.

Der situationsorientierte Ansatz hebt den demokratischen Erziehungsstil in den Mittelpunkt, in dem Partizipation (Beteiligung der Kinder) großgeschrieben wird.

 

 5.1.       Spielzeit ist Lernzeit:

 

Das Spiel ist von entscheidender Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. In ihm entwickeln sich viele personale und schulische Fähigkeiten.

Daher hat das freie Spiel in unserer KITA einen hohen Stellenwert.

Mit viel Zeit, Platz und ansprechenden Materialien bekommen die Kinder die Möglichkeit im Spiel z.B.

  • durch Rollenspiele Erlebnisse nachzuspielen
  • durch Ausprobieren und eigenes Handeln Zusammenhänge zu erfahren und zu begreifen
  • sich selbst zu entdecken
  • Freundschaften zu schließen
  • Gemeinschaft zu spüren
  • Phantasie auszuleben
  • zu experimentieren und zu gestalten
  • nach dem „Warum“ und dem „ Wie“ zu fragen
  • kleine Forscher zu sein
  • zu toben, tanzen, rennen, springen, fangen, singen, klettern
  • eigene Grenzen auszutesten
  • die Welt, die sie umgibt, weiter kennenzulernen und zu durchdringen
  • gemeinsam zu spielen
  • Geschichten nachzuerzählen, miteinander zu kommunizieren

 

So können sich die Kinder mit einem gesunden Selbstvertrauen neuen Situationen auf ihrem weiteren Lebensweg stellen.

 

 5.2.       Schwerpunkte unserer Arbeit

Bewegung (Psychomotorik ), Kinder-Klang-Zeit, Wald-Tag, sprachliche Bildung

Kinder erwerben ihre Bildung im Selbstbildungsprozess, sie erforschen ihre Umwelt sprechend, handelnd, fühlend und denkend gemeinsam mit anderen Kindern. Neugier, Begeisterung, Wiederholung und Aktivität sind hierbei die vorherrschenden motivierenden „Motoren“.

 

 a) Spiel und Bewegung

Kinder brauchen eine bewegte Kindheit. Sie brauchen ausreichend Freiraum, um vielfältige Primärerfahrungen zu sammeln. Ihre gesunde ganzheitliche Entwicklung hängt auch davon ab, welche Körpererfahrung sie machen. Die Entdeckung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten sowie der Umgang mit Materialien und Situationen aller Art sind notwendige Voraussetzungen für eine gesunde psychische und physische Entwicklung von Kindern.

Durch gemeinsam mit den Kindern entwickelte Angebote, die unterschiedliche Herausforderungen enthalten, haben die Kinder die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich so in ihrem eigenenTempo weiter zu entwickeln.

 

Über Bewegung und Spiel wird ein soziales Handeln der Kinder gefördert, denn Bewegung ist das ursprünglichste Kommunikationsmittel der Kinder.

Der Bewegungsraum mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, Materialien und Aufbauten ist immer wieder – auch im Freispiel – ein wichtiger, von den Kindern fantasievoll genutzter Erlebnis- und Erfahrungsspielraum.

 b) Spiel und Musik (KinderKlangZeit)

Kinder brauchen Musik, Spiel und Tanz. Weckt Musik das Interesse und die Freude des Kindes, so ist dies nicht nur ein beflügelndes, sondern bereits immer auch ein erziehendes, also ein prägendes, förderndes und bildendes Geschehen. Durch Musik wird eine Vielzahl basaler Erfahrungen gemacht:

 

 

  • Gesungene und gesprochene Sprache öffnet und erweitert die Ausdrucksmöglichkeit des Kindes. Der Gebrauch der eigenen Stimme erzeugt ein Glücksgefühl dem noch lange nachgespürt werden kann.
  • Vielfältige Höreindrücke lassen die Vielfalt und Schönheit der vielen Kulturen dieser Welt und die umfangreichen Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks erahnen.
  • Tanz und Bewegung geben Orientierung im Raum und in der Gruppe und bringen erfüllende soziale Erlebnisse mit sich. Sie ermöglichen eine ganz eigene Form des sprachlichen Ausdrucks.
  • Taktile Eindrücke und motorische Herausforderungen tun sich auf beim Erzeugen von Rhythmus und Klang. Ein Rhythmusgefühl unterstützt in erheblichem Maße den Sprachbildungsprozess.

Neben vielfältigen Fertigkeiten, Lebensfreude, Selbstvertrauen, Widerstandsfähigkeit, Spracherwerb  und unzähligen Verbindungen zwischen den verschiedenen Hirnzentren stärkt Musik so das Wir-Gefühl und ist Inklusion im eigentlichen Sinne.

 

 c) Spiel und Wald

Einen Vormittag mit dem freien und selbstbestimmten Spiel im unstrukturierten Umfeld eines Waldes zu verbringen, hilft dem Kind Kompetenzen für sein Leben auszubilden.

Naturerfahrungen jeglicher Art, eine frei gestaltete und selbstbestimmte Erforschung der Umwelt und das Gefühl von Freiheit ermöglichen ihm, zu sich selbst zu finden.

Mit seinen unbegrenzten Spiel-, Entdeckungs- und Experimentiermöglichkeiten bietet der Wald dem Kind die Herausforderungen, nach denen es sucht und ermöglicht ihm ein Spielen in der „Kribbelzone“ zwischen Risiko und Sicherheit, Freiheit und Grenzen, Autonomie und Geborgenheit.

Das Kind erlebt sich in seinem Tun als selbstwirksam, es macht Erfahrungen in den Bereichen der fundamentalen Lebenskompetenzen Kreativität, Motorik, sprachlicher Bildung, Sozialverhalten, Empathie und Resilienz.

Hierbei wird der Wald mit seiner ausgleichenden Wirkung zu einem ganz besonderen inklusiven Bildungsort, in dem das Kind von Neugier und Begeisterung geleitet und ohne Zeitdruck seine „Welt“ entdecken und durchdringen kann.

 d)  Spiel und Sprache

Jedes Spiel des Kindes ist untrennbar mit Spracherwerb und Sprachbildung verbunden. Ob verbal oder non-verbal – zu jeder Zeit teilt es sich mit und erweitert unermüdlich seine sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten. Unsere Aufgabe ist es, das Kind hierbei als Sprachvorbild und mit Hilfe zahlreicher unterschiedlicher Methoden zu unterstützen und zu begleiten. Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache benötigen eine aufmerksame Unterstützung und Begleitung beim Erwerb der deutschen Sprache und viel Zeit zum Spielen mit anderen Kindern, denn Spielzeit ist Lernzeit. (siehe auch Anhang3)

 6.WIR – das Team

 

Wir Erwachsene sind Beobachter und Begleiter, die sich geduldig im Hintergrund halten, auf die Wünsche der Kinder reagieren und die Umwelt materiell wie sozial gemäß den Bedürfnissen der Kinder gestalten. Das Kind wird nicht gebildet, sondern bildet sich selbst. Es gibt Zeitfenster, innerhalb derer sich bestimmte Fähigkeiten ausbilden; das Kind wird diese – auch ohne Anleitung – nutzen oder sich Unterstützung holen.

Wir sind uns als pädagogischer Begleitung der Kinder unserer Verantwortung als (Sprach-)Vorbild jederzeit bewusst.

Die Arbeit innerhalb unseres Teams ist geprägt von Freude an der Individualität der Kinder und dem Respekt vor ihrer Eigenständigkeit; von Respekt und Toleranz im Team, mit den Kindern und Eltern und dem Bestreben, gemeinsam die Kinder stark zu machen.

Der intensive Umgang mit den Kindern bereichert unsere Arbeit und ist für uns alle immer wieder die wichtigste Motivation.

Verschiedenheit und Vielfalt in den Arbeitsschwerpunkten machen den Wert unseres Teams aus und ermöglichen es uns, unsere eigenen Potentiale auszubauen und zu entwickeln.

Wir sehen Konflikte, die sich aus der Arbeit ergeben als Herausforderung und Chance an. Im Team suchen wir verantwortungsvoll nach Lösungsmöglichkeiten, die von allen getragen werden können und die deshalb zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen.

Wir als pädagogische Fachkräfte sind in unserem Handeln für die Kinder transparent und geben ihnen dadurch Sicherheit.

Die Qualität unserer Kindertageseinrichtung wird durch Informationseinheiten, Fortbildungen und Teamtage zu den Themen aller Bildungsbereiche sowie zu den drei Säulen des Bundesprogramms „Sprach-KiTa – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ gesichert und weiterentwickelt (siehe Anhang 3)

 

 7.Elternarbeit

 

Eltern sind der bedeutsamste Teil der Lebenswirklichkeit der Kinder. Für eine sinnvolle pädagogische Arbeit halten wir eine enge Zusammenarbeit für besonders wichtig.

Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern sehen wir als familienunterstützende Aufgabe und auch als Hilfestellung bei Problemen. Im Sinne einer Erziehungspartnerschaft ist es uns ein Anliegen, gemeinsame Überlegungen anzustellen und einvernehmliche Absprachen zum Wohle des Kindes zu finden.

Was können Eltern von uns erwarten:

  • Intensive Einzelgespräche auf Wunsch der Eltern oder der Erzieherinnen
  • Elternabende in der Gruppe
  • Themenbezogene Elternabende mit Referenten bei Bedarf
  • Beiratssitzungen und Mitgliederversammlungen
  • Entwicklungsgespräche mindestens 1x jährlich
  • Ständiger Informationsfluss, z.B. über Organisatorisches (Ausflüge, Feiern, ….)
  • Elternberatung – auf persönlichen Wunsch der Eltern kostenfreie Beratung durch eine qualifizierte Elternberaterin zu Erziehungsfragen und im Erziehungsprozess auftauchende Sorgen, Unsicherheiten und Konflikten.
  • Fortlaufende Informationen und Anregungen zur Umsetzung der drei Säulen des Bundesprogramms „Sprach Kita- weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ (siehe Anhang 3)

 

Die Eltern haben sich durch die Anmeldung ihres Kindes in unserer Kindertagesstätte bewusst für die aktive Mitgestaltung unserer Einrichtung entschieden.

 

Wir erwarten von den Eltern:

  • den Kindergartenalltag interessiert zu begleiten
  • Informationen zum Kind, sofern diese für unsere Arbeit relevant sind
  • Teilnahme an und Mitgestaltung von Elternabenden sowie Mitgliederversammlungen
  • die Bereitschaft, sich entsprechend der individuellen Fähigkeiten einzubringen (Arbeitsstundenregelung pro KITA-Jahr siehe Satzung)
  • gemeinsame Vorbereitung und Durchführung von Festen
  • verlässliche Vorstandsarbeit
  • gelebte Elterngemeinschaft und Solidarität mit dem Team
  • Begleitung und Unterstützung der Erzieherinnen bei Ausflügen
  • Teilnahme an Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten

 

Zu verschiedenen Anlässen bildet sich aus der Elternschaft ein Festausschuss, der Form und Inhalte festlegt, die dann gemeinsam von Eltern, Erzieherinnen und Kindern umgesetzt werden

 8.Inklusion

 

In unsere Arbeit ist die intensive Betreuung und Begleitung von Kindern mit besonderem Förderbedarf eingebunden. In einem solchen Fall ist die Betreuung durch Fachpersonal im Rahmen von „Einzelintegrations-Maßnahmen“ und „Frühförderung“ möglich. Eine Heilpädagogin sichert die individuelle Förderung gemäß den Vorgaben des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, bzw. des 8. Sozialgesetzbuches, sowie nach SGB 12.

Hierbei ist das Ziel, das Kind in seinen jeweiligen Bedürfnissen und gemäß seinem eigenen Tempo in seiner Entwicklung im KITA-Alltag zu begleiten und zu unterstützen. Dies geschieht mit Hilfe von heilpädagogischen Angeboten in allen Wahrnehmungs- und Sinnesbereichen.

Diese Arbeit unterstützt zusätzlich die intensive und qualifizierte Beobachtung aller Kinder.

In Zusammenarbeit mit Eltern und Kindern entwickelt unser Team fortlaufend Möglichkeiten der Teilhabe an Entscheidungsprozessen für alle Beteiligten unserer Kita, besonders für unsere Kinder. Grundlage hierfür ist die UN-Kinderrechtskonvention und das demokratische Verständnis unseres Elternvereins. (siehe Anhang 3, inklusive Pädagogik).

 

 9.Kooperationen

 

Für uns ist die Arbeit in und mit der „Öffentlichkeit“ ein wichtiger Aspekt, um motiviert und engagiert das Profil unserer Kita nach außen zu tragen. Informationen über unsere Arbeit sind an dem Wohl der Kinder und ihrer Eltern orientiert. Wir stellen dadurch eine Transparenz der Aufgaben, Schwerpunkte, Ziele und Ansprüche unserer Arbeit her. Daraus resultiert ein vertrauensvolles Verhältnis zur Öffentlichkeit.

Wir sind offen für Gespräche mit Eltern, Lehrern, Schulleitern, LeiterInnen anderer Einrichtungen, Therapeuten etc…

Wir kooperieren mit:

 

Schulen

Stadtverwaltung

Kreis Stormarn

Kinderärzten

Logopäden

Ergotherapeuten

Physiotherapeuten

Heilpädagogen

anderen Kindertagesstätten

Übungsleiter/in  Sportprävention

Seniorenwohnheim

Ausbildungsschulen

 

 

 

 10.Verfahren zur

 

 10.1.    Qualitätssicherung

 

Das Team und die Geschäftsführung besuchen regelmäßig Fortbildungen in den verschiedensten Bereichen. Unsere Team-Mitarbeiterinnen haben zusätzliche Schwerpunkte ausgebildet, wie beispielsweise Sprachbildung, Rhythmik, Musik oder Naturpädagogik. Diese Vielfalt kommt direkt der Förderung der von uns betreuten Kinder zu Gute. Teamsitzungen finden 14-tägig statt, Supervisionen werden für das Team angeboten.

Für interessierte Eltern stehen ein Infoblatt, eine Willkommensbroschüre und diese Konzeption zur Verfügung.

Der Prozess der Qualitätsentwicklung und–Sicherung wird mithilfe des „Nationalen Kriterienkatalogs“ (Tietze, Viernickel 2003) gestaltet, dessen Checklisten verschiedenster Qualitätsfaktoren der Evaluation dienen. An jeweils 2 Tagen im Jahr werden Zielvereinbarungen hinsichtlich verschiedener Qualitätskriterien mit einer externen pädagogischen Fachberatung erarbeitet.

Die Eltern sind ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung: durch konstruktive Kritik, Anregungen und den intensiven Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen lebt unsere Einrichtung und ist in ständiger Weiterentwicklung.

 

Pädagogische Themen im Tagesablauf werden im Qualitätsordner ausführlich beschrieben und fortlaufend ergänzt:

Essen

Schlafen

Sauberkeitserziehung

Vorschularbeit

Malen und Matschen

Feste

Begegnung Krippe – KIGA

Übergang Krippe – KIGA

Übergang KIGA-Schule

Eingewöhnung

Beobachtung und Dokumentationsverfahren

Portfolio

Partizipation

Sexualpädagogisches Konzept

Alltagsintegrierte sprachliche Bildung

 

 

 10.2.    Kindeswohlgefährdung

 

Das Sozialgesetzbuch sieht nach § 8a SGB VIII für jede Kindertagesstätte vor, ein Verfahren festzulegen, das bei ersten Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung eingeschlagen wird.

Auch für unsere Einrichtung wurde im Rahmen der Konzeptionsentwicklung und Qualitätssicherung ein solches Verfahren festgelegt (siehe Anhang 1).

 

 10.3.    Sexualpädagogisches Konzept

„Sexualität ist ein zentraler Bestandteil kindlicher Identität – und somit ein wesentlicher Kernbereich der Persönlichkeit. Sexualität umfasst sowohl biologische als auch psychosoziale und emotionale Aspekte. Das Kindergartenalter wird oft auch als „kleine Pubertät“ bezeichnet.

Mädchen und Jungen begeben sich in dieser Zeit voll Lust und Neugier auf Entdeckungsreisen, um Ihren Körper umfassend kennenzulernen. Sexualität im Kindergartenalter zeigt sich in den unterschiedlichsten Facetten: direkt oder indirekt, fragend oder provozierend.“ (Erfolgreich starten, Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig Holstein)

Konkret zeigt es sich im KITA-Alltag an folgenden Verhaltensweisen:

  • Kinderfreundschaften
  • Frühkindliche Selbstbefriedigung
  • Sexuelle Rollenspiele
  • Körperscham
  • Fragen zur Sexualität
  • Sexuelles Vokabular

„ Das Experimentieren mit dem eigenen Körper ermöglicht die Entwicklung einer Ich-Identität. Das Wissen um die eigene Körperlichkeit macht Jungen und Mädchen stark, auch gegenüber sexuellen Grenzverletzungen. Sie lernen dabei ihre eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen kennen, ebenso wie die der anderen. Eng damit verbunden ist die Entwicklung des Geschlechterbewusstseins.“

Aufklärung und Sexualerziehung gehören zu den Bildungsthemen einer Kindertagesstätte.

(Erfolgreich starten, Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig Holstein)

 

Die KITA Luftballon e.V. ist ein Ort, in dem sich alle Mädchen und Jungen sicher und wohl fühlen sollen.

Die Lebenswirklichkeit der Kinder in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen ist für die Mitarbeiterinnen der KITA Luftballon eine Selbstverständlichkeit. Daher nehmen wir situative Anlässe für Spiel-und Lernprozesse auf.

Die Kinder bekommen bei uns die Gelegenheit:

  • Durch Angebote mit Materialien wie Rasierschaum, Matsche, Bohnenbäder wichtige Körpererfahrungen zu machen und den eigenen Körper kennenzulernen.
  • Altersgerechte Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, geeignete Bücher anzuschauen und miteinander und den ErzieherInnen ins Gespräch zu kommen und dadurch eine angemessene Sprache für diese Themen zu entwickeln.
  • Durch Rollenspiele, wie z.B. „Vater-, Mutter-, Kind“, „das Baby kommt“, „Doktorspiele“ wichtige Situationen nachzuspielen. Dabei kommen sie auch ihren Bedürfnissen nach körperlicher Nähe, Zuwendung und Zärtlichkeit nach.
  • Sich nach Absprache mit den ErzieherInnen im Innen- und Außenbereich auszuziehen.

Die Erzieherinnen schaffen dafür einen geschützten Rahmen, bei dem sie das Schamgefühl jedes Einzelnen im Blick haben. Sie begleiten die Situationen eng und achten auf die Einhaltung der Regeln.

 

Einbeziehung der Eltern in unsere pädagogische Arbeit und den Umgang mit unserem sexualpädagogischen Konzept

Für Kinder und Eltern ist die KITA ein Ort des Vertrauens und des Wohlfühlens. Daher ist es den pädagogischen MitarbeiterInnen wichtig, mit den Eltern einen offenen Umgang zu pflegen. Eltern haben unterschiedliche Erziehungsstile, Werte, Einstellungen und Sichtweisen.

Wir nehmen die Eltern als Experten für ihre Kinder ernst.

Auf entsprechenden  Themenabenden mit Referenten, in Tür- und Angelgesprächen und frei verabredeten Gesprächsterminen möchten wir über die kindliche Sexualität mit den Eltern ins Gespräch kommen, sie für die Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisieren und ihnen einen sicheren Umgang mit diesem Thema vermitteln. So werden Eltern und pädagogisches Personal befähigt, unbefangen mit den Kindern über Sexualität zu sprechen, Bedürfnisse und Grenzen zu achten.

Das pädagogische Personal nimmt an Fortbildungen und Supervision zu diesem Thema teil. 

 

10.4.Beschwerdemanagement

 

Eltern und Kinder haben das Recht und die Möglichkeit, sich mit Hinweisen, konstruktiver Kritik, Anregungen und Ideen an die pädagogischen Fachkräfte und an den Träger der Einrichtung zu wenden.

Anhang 2 gibt Auskunft über die Organisation unseres Beschwerdemanagements.

 

 

 

Anhang 1

 

Verfahrensweisen bei Anzeichen von Kindeswohlgefährdung

 

Sollten innerhalb einer Gruppe Anzeichen von Kindeswohlgefährdung vorliegen, so gibt es auch in unserer Einrichtung einen vom Team und vom Träger festgelegten Weg, der – immer das Wohl des Kindes im Blick – vom gesamten Team verfolgt wird.

So werden die Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung zunächst an die Leitung weitergegeben und von dieser dokumentiert. Verhärtet sich der Verdacht, setzt sich die Leitung mit einer INSOFA in Verbindung und sie klären zusammen die nächsten Schritte.

Wenn nötig, wird ein Schutzplan in Kooperation zwischen Einrichtung und Allgemeinem Sozialen Dienst erstellt, um einen Schutz innerhalb und außerhalb der Einrichtung zu gewährleisten.

Hierbei halten wir uns in der Vorgehensweise an die Empfehlungen des „Handbuchs für Kindeswohlgefährdung“ (nähere Informationen bei der Leitung).

Nach diesem Handbuch richten wir uns in allen weiteren Fragen, wie z.B. Zuständigkeit der Fachkräfte/Ansprechpartner, Abschätzung des Gefährdungsrisikos und anderes mehr.

Das gesamte Team verfolgt einmütig das Interesse, den Eltern intensive Hilfe und Beratung anzubieten und ist jederzeit darum bemüht, Entwicklungen, die dem Kindeswohl entgegenstehen, umgehend aufzudecken, und diese – wenn möglich – mit den Eltern im gemeinsamen Gespräch zu lösen. Gerne bieten wir die Hilfestellung und Beratung an. Ebenso steht unser Team gern zur Verfügung, wenn es um die Herstellung des Kontaktes zu den Fachkräften des Jugendamtes, z.B. bei der Beantragung einer Familienhilfe, und damit um eine reale Unterstützung im Familienalltag geht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Anhang 2

 

Beschwerdemanagement der Kita Luftballon e.V.
I) Kind hat eine Beschwerde
 
Kind
und / oder
Annahme der Beschwerde
Sachverhalt klären
Lösung des Konfliktes/ der Beschwerde
  1. II) Eltern/Erziehungsberechtigte haben eine Beschwerde

 

Eltern haben das Recht, sich mit Hinweisen, Anregungen und Ideen an die pädagogische Fachkraft, pädagogische Leitung, den Elternbeirat und den Träger der Einrichtung (Vorstand) zu wenden.

Hierfür ist in der Kita eine entsprechende Möglichkeit zur Aufnahme dieser Hinweise in Form eines Dialog-Kastens geschaffen worden. Auch die persönliche Ansprache ist jederzeit gewährleistet.

In einer angemessenen Form und einem vertretbaren Zeitraum (max. 2 Wochen) erfolgt eine Reaktion. Dabei sind Lösungswege bzw. die Erledigung anzuzeigen. Bei einer schriftlichen Anfrage erfolgt eine schriftliche Antwort.

Zur terminlichen Klärung eines Sachverhaltes können Drittpersonen hinzugezogen werden.

Alle Beteiligten sind zu informieren.